9 Die Mandarinen

Papa kommt vom Einkaufen wieder und stellt die Kiste mit den Einkäufen auf den Tisch.
Lou und Piggy stecken gespannt ihre Nasen zwischen die Einkäufe.
Piggy ist ganz aufgeregt. Was ist denn das Orangene da zwischen der Milch und der Butter? Lou fischt es heraus. Rund und orange. Es sieht ein bisschen aus wie Piggy, nur in sehr klein. Es ist eine Mandarine. Papa dreht sich um: „Du kannst die Mandarinen in die Obstschale legen.“ Nacheinander fischt Lou zwischen den Lebensmitteln sechs Mandarinen heraus. „Papa, kann ich einen Kakao haben?“ fragt Lou. „Na klar, das kostet eine Mandarine“, antwortet Papa. Lou runzelt die Stirn und sieht Papa fragend an. „Ja, da guckst du. Du musst den Kakao bezahlen“, grinst Papa. „Weißt du denn nicht, woher die Mandarinen kommen?“ Lou zuckt mit den Schultern. Woher soll Lou das auch wissen.
„Mandarinen kommen aus China und Indien. In der
Weihnachtszeit sind die Früchte reif und werden auch hier bei uns in Europa verkauft. Bevor es die Früchte aber bei uns gab, gab es sie schon lange in Asien. Dort hat man sogar mit ihnen bezahlt.“
„Ach, deshalb möchtest du, dass ich meinen Kakao mit
Mandarinen bezahle“, stellt Lou fest. „Richtig. Bevor es Geld gab,
haben die Menschen schon mit Waren gehandelt und sie
getauscht. Wer Holz für das Feuer brauchte, hat Milch oder Eier dafür
eingetauscht. Auch Schweine und Kühe wurden getauscht. In
anderen Teilen der Welt hat man Muscheln und Felle eingetauscht und später dann Metalle. Aus diesen Metallen ist dann das Geld geworden, was du heute in Piggy steckst, um zu sparen. Das ist ziemlich praktisch. Lebensmittel zu tauschen ist dagegen etwas schwieriger.“ Papa guckt Lou an „Wenn du mir jetzt für den Kakao eine Mandarine gibst, dann trinkst du den Kakao bestimmt auch aus. Du wolltest ihn ja auch jetzt trinken.

Aber ich möchte gerade keine Mandarine essen. In den nächsten Tagen muss ich sie aber aufessen, denn sie hält sich nicht lange. Lebensmittel halten eben nicht ewig. Da ist es gut, dass wir einen Kühlschrank haben. Früher hatte man oft keinen Kühlschrank und wusste auch nicht, dass man eine Mandarine haltbar machen kann, wenn man sie zum Beispiel einkocht. Metall konnte man aber gut lagern und auch einfacher transportieren. Das war ein Vorteil. Heute sagen wir dazu Zahlungsmittel.“
Lou rollt eine Mandarine über den Tisch. Denn bevor Piggy ein Geldstück aus seinem Bauch rollen lässt, kann Papa besser die Mandarine haben, denkt Lou und grinst vor sich hin. Schließlich lagern in Piggy schon einige Münzen, und die spart Lou für einen wichtigen Wunsch.

Weißt du noch, wofür Lou spart? Richtig, für einen Schlitten.

 

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