So gelingt der Einstieg
Du bist der Finanzcoach deines Kindes
Kinder lernen den Umgang mit Geld nicht in der Schule, sondern zu Hause – und du spielst dabei die wichtigste Rolle. Als Finanzcoach deines Kindes kannst du ihm frühzeitig beibringen, kluge Entscheidungen zu treffen, Wünsche von Bedürfnissen zu unterscheiden und ein gesundes Verhältnis zu Geld zu entwickeln. Hier sind einfache Tipps, wie du dein Kind spielerisch und ohne Druck in die Welt der Finanzen einführst.
Warum du der beste Finanzcoach für dein Kind bist
Kinder lernen den Umgang mit Geld nicht durch Theorie, sondern durch praktische Erlebnisse – und du bist ihr größtes Vorbild. Dein Kind beobachtet, wie du einkaufst, sparst und über Ausgaben nachdenkst. Durch bewusste Entscheidungen und klare Erklärungen kannst du ihm helfen, ein gesundes Finanzbewusstsein zu entwickeln.
Kleine Schritte für den Einstieg in die Finanzbildung
- Geld begreifbar machen: Kinder verstehen Geld besser, wenn sie es anfassen und selbst verwalten können. Ein einfaches Taschengeldsystem oder eine „Spar-Challenge“ mit einem konkreten Ziel (z. B. ein Buch oder ein Ausflug) hilft dabei.
- Den Alltag nutzen: Beim Bezahlen an der Kasse kannst du erklären, warum du dich für ein Produkt entscheidest und welche Rolle Sonderangebote oder Preisvergleiche spielen.
- Klare Routinen schaffen: Ein „Taschengeld-Tag“ pro Woche oder ein monatlicher Budget-Check am Küchentisch macht den Umgang mit Geld zur Gewohnheit.
Wünsche vs. Bedürfnisse – Eine wichtige Lektion
Kinder neigen dazu, spontane Wünsche sofort erfüllen zu wollen. Doch nicht alles, was schön aussieht, ist wirklich notwendig. Eine einfache Möglichkeit, den Unterschied zu verdeutlichen, ist die „24-Stunden-Regel“:
Tipp: Wenn dein Kind sich etwas wünscht, wartet gemeinsam einen Tag. Bleibt der Wunsch bestehen, könnt ihr gemeinsam überlegen, wie er finanziert werden kann.
Praxisbeispiel: So förderst du kluge Kaufentscheidungen
Statt impulsiv „Ja“ oder „Nein“ zu sagen, kannst du dein Kind aktiv in die Entscheidung einbinden:
- „Warum möchtest du das haben?“ – So regst du zur Reflexion an.
- „Gibt es etwas Ähnliches, das du schon besitzt?“ – Das hilft, doppelte Käufe zu vermeiden.
- „Wie könnten wir dafür sparen?“ – So lernt dein Kind, eigene Ziele zu setzen und mit Geld zu planen.
Extra-Tipp: Erstelle mit deinem Kind eine Wunschliste. Nach einer Woche schaut ihr gemeinsam, welche Wünsche wirklich noch wichtig sind.
So wird dein Kind spielerisch an den bewussten Umgang mit Geld herangeführt – und du wirst ganz nebenbei zum besten Finanzcoach in der Familie!

Finanzverantwortung fördern
Taschengeld: Die richtige Höhe finden
Die Frage nach der richtigen Höhe des Taschengeldes für Kinder ist eine, die viele von uns beschäftigt. Taschengeld ist jedoch nicht nur ein finanzieller Beitrag; es bietet eine hervorragende Gelegenheit, grundlegende Lektionen über Geld und Verantwortung zu vermitteln. Hier sind einige Überlegungen, um die richtige Höhe des Taschengeldes für dein Kind zu finden.
1. Individuelle Finanzsituation berücksichtigen:
Die Höhe des Taschengeldes sollte sich nach den finanziellen Möglichkeiten der Familie richten. Es ist wichtig, dass das Taschengeld bezahlbar ist und die Familie nicht finanziell belastet.
2. Altersgerechte Beträge:
Kinder im Kitaalter haben noch kein umfassendes Verständnis für den Wert von Geld. Beginne mit kleinen Beträgen, die ihrem Entwicklungsstand entsprechen. Ein bis zwei Euro pro Woche könnten ein guter Anfang sein.
3. Taschengeld als Lernwerkzeug:
Betrachte das Taschengeld als Werkzeug, um grundlegende finanzielle Prinzipien zu lehren. Dein Kind kann lernen, wie man Geld spart, es für bestimmte Dinge verwendet und gleichzeitig Verantwortung übernimmt.
4. Überlegung von Bedürfnissen und Wünschen:
Sprich mit deinem Kind darüber, wofür es sein Taschengeld ausgeben möchte. Dies fördert das Verständnis für die Unterscheidung zwischen Bedürfnissen und Wünschen. Es könnte helfen, klare Regeln darüber aufzustellen, wofür das Taschengeld verwendet werden darf.
5. Sparziele setzen:
Ermutige dein Kind, einen Teil seines Taschengeldes zu sparen. Das Setzen von Sparzielen, selbst wenn es sich um kleine Beträge handelt, lehrt Kinder, langfristig zu denken und auf etwas hinzuarbeiten.
6. Konsequente Zahlungen:
Stelle sicher, dass das Taschengeld regelmäßig und pünktlich gezahlt wird. Dies hilft, Verlässlichkeit und Struktur zu schaffen, was für Kinder wichtig ist.
7. Gemeinsame Entscheidungen treffen:
In bestimmten Situationen können Eltern mit ihren Kindern gemeinsam entscheiden, ob eine Erhöhung des Taschengeldes angemessen ist. Dies fördert die Einbeziehung der Kinder in finanzielle Entscheidungen.
8. Offene Kommunikation:
Halte die Kommunikation über Geld offen. Beantworte die Fragen deines Kindes und erkläre finanzielle Prinzipien auf eine altersgerechte Weise.
Fazit:
Die Höhe des Taschengeldes für Kinder im Kitaalter sollte sich an der finanziellen Situation der Familie orientieren und gleichzeitig die Möglichkeit bieten, grundlegende Finanzkompetenzen zu erlernen. Es geht nicht nur darum, wie viel Geld gegeben wird, sondern auch darum, wie dieses Geld als Werkzeug für finanzielle Bildung genutzt wird.

Finanzbildung
Einen Sparplan erstellen
Um als Familie sparen zu können, kann man sich einen individuellen Sparplan erstellen. Aber was braucht man dafür?
Hier ist eine Liste mit Informationen, die du zusammentragen musst, um dir einen Sparplan für deine Familie erstellen zu können:
- Monatliches Nettoeinkommen der Familie: Dies hilft dabei, zu bestimmen, wie viel Geld monatlich gespart werden kann. (Gehalt, Nebeneinkünfte, Kindergeld, Unterhalt etc.)
Welches Geld steht dir zur Verfügung? - Monatliche Ausgaben: Ein Überblick über die laufenden Kosten ist wichtig, um das verfügbare Sparpotential zu ermitteln. (Miete, Strom, Wasser, Heizkosten, Lebensmittel, Taschengeld, Freizeitaktivitäten, Versicherungen, Kosten für Fahrzeuge, Kleidung etc.)
Wo gibt die Familie überall Geld aus? Welches Geld wird regelmäßig im Monat ausgegeben und welche Kosten entstehen nur ab und zu? - Bestehendes Vermögen: Informationen über bereits vorhandenes Vermögen oder bestehende Sparpläne.
- Risikobereitschaft: Bist du bereit, in risikoreichere Anlagen zu investieren oder bevorzugst du sicherere Anlageformen?
- Sparziele und Zeitraum: Welche Ziele hast du für die Rente und für die Zukunft deiner Kinder? Wie lange soll der Sparplan laufen?
Bitte beachte, dass dieser Plan allgemeine Empfehlungen enthält und es ratsam ist, auch eine professionelle Finanzberatung in Anspruch zu nehmen, wenn Fragen aufkommen.